Lars David Kellner

Biografie

Bei seiner Musik macht Lars David Kellner keine halben Sachen: Wenn sich der gebürtige Oberpfälzer einen Komponisten vornimmt, dann absorbiert er ihn ganz und gar. 2013 spielt er auf drei CDs das Klaviergesamtwerk von Leos Janacek ein – von den großen bekannten Zyklen bis hin zu den kleinsten Fragmenten – und sorgt mit diesem bis dato umfassendsten Tondokument des tschechischen Komponisten international für Aufsehen.

He posseses a full-bodied and rounded sound and solide technique, making the hardest passages sound easy. (…) His freedom with the music (…) is exceptional.“ (S. Noriega, Fanfare Mag, 2014)

Natürlich hat Kellner die Bravourstücke der Klavierliteratur in den Fingern, wie seine Aufnahmen mit Chopin und Rachmaninoff beweisen. Aber Lars David Kellners Wirken geht über das eines konventionellen Konzertpianisten weit hinaus. Dies spiegelt sich auch in den Instrumenten wider, die der Künstler neben dem Konzertflügel miteinbezieht: Harmonium und Celesta. Mit seiner Einspielung des Harmoniumgesamtwerks von Franz Liszt und Max Reger auf insgesamt 7 Alben von 2020-2023 setzt er in Musik-Fachkreisen ein Ausrufezeichen.

"Kellner setzt mit (…) seiner Einspielung nicht nur die Rehabilitierung des Harmoniums (…) fort, sondern liefert auch einen wesentlichen Beitrag zur Interpretation Liszts geistlicher Kompositionen" (M. Straeter, Deutsche Liszt-Gesellschaft, 2021)

Kellners Universalität in puncto Tasteninstrumente bringt immer wieder Ungehörtes hervor: Auf jedem seiner neueren Alben finden sich Ersteinspielungen zuhauf. Mit hingebungsvoller Versenkung gibt sich der Künstler seinen drei Tasteninstrumenten hin: Dem Klavier, dem Harmonium und der Celesta. Inspiriert vom besonderen Engagement für die Celesta widmet ihm der japanische Komponist Kazue Isida 2022 das weltweit umfassendste Werk für Celesta solo auf über 1300 Seiten.

Lars David Kellner can embrace these sensations in my compositions – he is a man of great measure.“ (K. Isida, Komponist, 2022)

Neben seiner Arbeit am Instrument verbringt Lars David Kellner oft zahllose Stunden damit, Manuskripte der Komponisten zu dechiffrieren, um der musikalischen Wahrheit auf den Grund zu kommen. Und so ist die Präsentation dieser akribischen Arbeit auf der Bühne authentisch und erfrischend anders. In Kellners Repertoire findet sich immer etwas Neues, Überraschendes: Mit der Premiere der Urfassung von Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ erzielt er ein breites Medieninteresse und sechsstellige Klicks im Netz.

A great performance of 'Pictures', and additional piano pieces (…) absolutely beautiful, [some] recorded on Horowitz’s Steinway.“ (J. Harrington, American Record Guide, 2010)

Kellners Liebe zum Wort, sei es gesprochen oder gesungen, führt zu künstlerischen Projekten mit Sängerinnen wie Frauke May, Idunnu Münch und Susanna Proskura. Seine ins Deutsche adaptierten Liedtexte einiger Romanzen von Sergei Rachmaninoff erscheinen 2015 bei Sikorski. Mit der Sprecherin Susanne Sperrhake ist er seit einigen Jahren mit Konzertmelodramen auf der Bühne. Einladungen zu internationalen Musikfestivals bezeugen die Attraktivität von Kellners Programmen: Eine Musik, die nicht primär auf Gefälligkeit abzielt, sondern als oberstes Kriterium eine schonungslose musikalische Ehrlichkeit hat. Mit diesem Grundsatz hallt Lars David Kellners Klangbotschaft beim Publikum besonders nach. Sein Respekt vor der Echtheit der Werke verbietet dabei jegliche Form übertriebener Selbstinszenierung. Hier steht einzig und allein die Musik im Vordergrund, die sich in ihrer Originalität zweifellos fernab vom Mainstream gewöhnlicher Klassik-Playlists bewegt.



Lars David Kellner (*1973 in Weiden) ist mehrfach diplomierter Pianist der Musikhochschule München und lebt in Bayern.

Musikalische Stationen: Franz Ondrusek (Weiden), Erich Appel (Nürnberg), Karl-Hermann Mrongovius (München).

Musikalische Begleiter: Klaus Schilde, Eckart Besch, Elza Kolodin.