Reger: Zwölf Geistliche Lieder, Op. 137, Vol. 1
Max Regers »Zwölf Geistliche Lieder« Op. 137 entstanden zwei Jahre vor dem Tod des Komponisten. Im umfangreichen Liedwerk des deutschen Spätromatikers nehmen sie rein formal – ähnlich wie die zwei Lieder Op. 105 – eine Sonderstellung ein, denn sie wurden explizit 'für Singstimme und Klavier, Harmonium oder Orgel' konzipiert. Für die Begleitung eröffnet sich somit ein denkbar breites Spektrum an verschiedensten Tasteninstrumenten.
Lars David Kellner hat die sich bietenden musikalischen Freiheitsgrade genutzt und Regers Opus 137 mit verschiedenen Sängern auf vier unterschiedlichen Instrumenten eingespielt: Auf einem Normalharmonium (Saugwind-System), einem Kunstharmonium (Druckwind-System), einem orgelartigen großen Pedalharmonium sowie auf einem historischen Konzertflügel aus dem Geburtsjahr des Komponisten.
Ein näherer Blick auf den vierstimmigen Begleitsatz der Lieder offenbart viel Reger-Typisches: Die musikalische Faktur ist sehr dicht mit einer häufig diffizilen Chromatik sowie einer komplexen Harmonik. Aufgrund des weitgreifenden Stimmverlaufs bestehen überdies höchste Ansprüche in Hinblick auf das Legatospiel. Die Singstimme in Verbindung mit den unterschiedlichen Klangeigenschaften der verwendeten Tasteninstrumente in deren spezifischem Klangraum machen diese Sammlung aus zwölf Liedern zu einem facettenreichen Kleinod.
Aufnahme: Kleines Theater Haar, Steinway #28054.
Susanna Proskura (Gesang) & Lars David Kellner (Klavier).
Einige Lieder werden erstmals mit Begleitung des Klaviers eingespielt.